Immobilie als Kapitalanlage – das müssen Sie wissen!

Die Möglichkeit, in eine Immobilie zu investieren, klingt verlockend. Doch in Immobilien als Kapitalanlage zu investieren, sollte gut überdacht werden. Und es stellt sich auch die Frage: Wie sicher sind Immobilien als Geldanlage? Ob sich ein Investment in Immobilien lohnt, hängt von zahlreichen Faktoren ab und kann nicht pauschal beantwortet werden. Bei Immobilienwert24 erfahren Sie alles, was sie über Immobilien als Kapitalanlage wissen müssen.
 

Das Wichtigste in Kürze:

  • In Zeiten schwankender Aktienkurse und hoher Inflationsraten können Immobilien als Kapitalanlage dienen und eine wertstabile Investition sein.
  • Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, in Immobilien als Kapitalanlage zu investieren. Sie sollten vor der Geldanlage Immobilien vergleichen und das Objekt finden, das am besten zu Ihnen, Ihrer Risikobereitschaft und dem verfügbaren Kapital passt.
  • Nutzen Sie den Vorteil der Kapitalanlage: Immobilien können selbst genutzt werden, um mietfrei leben zu können. Alternativ können Sie Ihre Geldanlage vermieten, um regelmäßige Mieterlöse zu generieren.
  • Die Rendite setzt die Einnahmen einer Immobilie ins Verhältnis des eingesetzten Eigenkapitals. Bei Immobilien liegen Renditen, abhängig von Lage- und Objektmerkmalen, in der Regel zwischen rd. 2,5 % und 5,0 %.
  • Wenn Sie Immobilien als Kapitalanlage nutzen wollen, ist es ratsam, Immobilienwerte im Blick zu behalten und Ihre Immobilie regelmäßig bewerten zu lassen. Die Immobilienbewertung von Immobilienwert24 ist zuverlässig, schnell und sicher.

Kapitalanlage: Immobilien im Fokus

Es existieren unzählige Formen der Kapitalanlage: Immobilien, Aktien, Anleihen, Gold … Mit jedem neu geschaffenen Finanzprodukt lässt sich die Liste weiter fortführen. Ob als Altersvorsorge oder für den Vermögensaufbau – Immobilien sind eine der beliebtesten Anlageformen und werden im Kontext eines Investments als “Betongold” bezeichnet. In unsicheren Zeiten können Immobilien als Kapitalanlage punkten, weil sie nicht von schwankenden Kapitalmärkten oder hohen Inflationsraten betroffen sind.

Wenn von Immobilien als Kapitalanlage gesprochen wird, ist meistens der Kauf einer Immobilie gemeint. Dies stellt eine direkte Immobilieninvestition dar, bei der Sie Eigentümer der Immobilie werden.

Investieren Sie in eine Immobilie als Kapitalanlage, sollten Sie vorher wissen, ob Sie die Immobilie selbst nutzen wollen oder Mieteinnahmen erzielen möchten. Selbstgenutzte Objekte erfüllen von vielen den Traum des Eigenheims und des eigenbestimmten Wohnens und schaffen die Grundlage für eine sichere und individuelle Wohnung im Alter. Nutzen Sie eine selbst genutzte Immobilie als Kapitalanlage, können Sie bei entsprechender Instandhaltung und regelmäßiger Modernisierung auf eine kontinuierliche Wertsteigerung hoffen.

Handelt es sich um ein Renditeobjekt, stehen der Ertrag und die erzielbare Rendite im Vordergrund. In der Regel eignen sich zur Geldanlage Immobilien am besten, die vermietet werden, weil sich dadurch regelmäßige Cashflows generieren lassen. Hinzu kommt, dass Sie bei vermieteten Immobilien Steuereffekte nutzen können. Steigende Mieten und eine steigende Nachfrage nach Immobilien als Kapitalanlage können Ihre vermietete Immobilie zu einem lohnenden Investment werden lassen!

Immobilien als Kapitalanlage: Welche Immobilien eignen sich?

Alle Immobilien sind unterschiedlich und haben bestimmte Eigenschaften. Welcher Immobilientyp für Sie in Frage kommt, ist von Ihrer Risikobereitschaft, Ihren Renditewünschen und von dem geplanten Kapitaleinsatz abhängig.

  • Eigentumswohnungen: Der Kauf einer Eigentumswohnung ist aufgrund der geringen Größe in der Regel die kostengünstigste Option. Eigentumswohnungen sind insbesondere in städtischen Gebieten eine gefragte Geldanlage. Bei einer Vermietung ergeben sich Mieterträge, die von der Lage, der Größe, der Bausubstanz sowie der Ausstattung abhängig sind. Neben den erzielbaren Mieterträgen können Eigentumswohnungen häufig problemlos selbst genutzt werden. Sie sind allerdings mit dem Eintritt in eine Eigentümergemeinschaft verbunden.
  • Einfamilienhäuser: Für viele ist das Einfamilienhaus der Traum vom Eigenheim. Einfamilienhäuser sind aufgrund der langen Nutzungsdauer und der individuellen Gestaltungsmöglichkeiten bei Familien sehr beliebt, was eine hohe Nachfrage zur Folge hat. Selbst wenn die Kinder bereits ausgezogen sind, bieten sie den Eltern die Möglichkeit, im Alter weiterhin dort zu wohnen. Einfamilienhäuser können aber auch als Kapitalanlage gekauft und vermietet werden. Dann ist die Rendite in der Regel höher als bei Eigentumswohnungen und sie sind nicht von einer Eigentümergemeinschaft abhängig.
  • Mehrfamilienhäuser: Die klassische Kapitalanlage: Immobilien mit mehreren Wohneinheiten. Mehrfamilienhäuser, auch Zinshäuser genannt, werden in der Regel nicht selbst genutzt, sondern der Ertrag aller Wohneinheiten steht im Vordergrund. Der Vorteil gegenüber Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen ist, dass das Risiko des Mietausfalls auf mehrere Einheiten verteilt wird. Allerdings fallen bei größeren Immobilien auch hohe Unterhaltungskosten an, die Sie als Vermieter in der Regel nicht auf die Mieter umlegen können. Dazu gehören neben Instandhaltungen beispielsweise Aufwendungen für die Verwaltung.
  • Gewerbeimmobilien: Für viele private Anleger sind Gewerbeimmobilien nicht die bevorzugte Geldanlage, weil sie in der Regel für eine bestimmte Nutzung gebaut werden, beispielsweise Büronutzung oder Einzelhandel. Eine Umnutzung ist, wenn überhaupt, nur mit hohen Investitionen möglich. Die Marktsituation auf diesen Märkten ist deutlich komplexer einzuschätzen als auf dem Wohnungsmarkt und Gewerbeverträge unterscheiden sich deutlich von Mietverträgen für Wohnraum.

Welches Objekt passt am besten zu Ihnen? Wie viel Immobilie können Sie mit dem Eigenkapital finanzieren? Vor einem Kauf sollten Sie sich genau überlegen, was eine Immobilie wert ist. Bei Immobilienwert24 haben Sie die Möglichkeit, Ihre Immobilie online bewerten zu lassen – schnell, zuverlässig und sicher.
 

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Immobilien als Kapitalanlage: Von der Miete zur Rendite

Die wichtigste Größe für Geldanlagen, Immobilien und Investitionen ist die Rendite. Rendite ist der Ertrag, den das angelegte Kapital in einem bestimmten Zeitraum erbringt. In der Regel wird die Rendite im Verhältnis zum eingesetzten Kapital und pro Jahr angegeben. Als Synonyme werden oft die Begriffe Rentabilität oder Effektivverzinsung verwendet.

Der Ertrag von vermieteten Immobilien ist der Mieterlös. Die Rendite von Immobilien berechnet sich aus den jährlichen Mieterträgen abzüglich der aufzuwendenden und nicht auf Mieter umlegbaren Bewirtschaftungskosten. 

Immobilien als Kapitalanlage zu nutzen, birgt einen Verwaltungsaufwand, dessen Kosten Sie nicht auf Mieter umlegen können. Verwaltungskosten sind insbesondere von der Objektgröße bzw. der Anzahl der Wohneinheiten anhängig und liegen in der Regel zwischen 300 und 400 Euro pro Wohneinheit. Die Verwaltung ihrer Kapitalanlage können sie auch einem professionellen Verwalter übertragen, wenn Sie den Verwaltungsaufwand nicht selbst erledigen möchten.

Darüber hinaus fallen Instandhaltungen an, die ebenfalls nicht von den Mietern getragen werden. Instandhaltungen sind unabdingbar, um die Nutzungsdauer der Immobilie und ihren Wohnwert nicht zu gefährden. Ansätze für Instandhaltungskosten liegen bei jährlich rd. 10 bis 14 € pro Quadratmeter Wohnfläche. Im Zuge der aktuell hohen Inflationsraten muss allerdings davon ausgegangen werden, dass auch Instandhaltungskosten kurzfristig höher ausfallen könnten.

Hinzu kommen Kosten für etwaige Leerstände: Wenn Sie keinen Mieter für Ihre Wohneinheit haben, verbleiben alle dadurch anfallenden Kosten ebenfalls bei Ihnen. Das Mietausfallwagnis ist weniger greifbar als die Verwaltungs- und Instandhaltungskosten, sollte bei Immobilien als Kapitalanlage berücksichtigt werden, um Mietfreie Zeiten nicht zu vernachlässigen und den wahren Wert einer Immobilie richtig einzuschätzen. 

Der um Bewirtschaftungskosten bereinigte Ertrag wird als Jahresreinertrag bezeichnet. Er beschreibt somit den Anteil aller Erlöse, der tatsächlich als Gewinn verbucht werden kann. Daraus lässt sich die Nettoanfangsrendite von Immobilien als Geldanlage berechnen:

Rendite [%] = jährlicher Reinertrag x 100 / eingesetztes Kapital

Rechenbeispiel:

Ein Mehrfamilienhaus mit 3 Wohneinheiten und 180 m² Wohnfläche generiert monatliche Mieteinnahmen i. H. v. 12,50 €/m² . Der Jahresrohertrag beläuft sich somit auf 27.000 €. Liegt der Kaufpreis bei 675.000 €, wurde die Immobilie zum 25-fachen des Jahresrohertrags gekauft. Hinzu kommen Erwerbsnebenkosten, die sich in der Regel auf 8 bis 10 % des Kaufpreises summieren. In dieser Beispielrechnung wird von 8,5 % ausgegangen, sodass sich der Gesamtpreis auf rd. 732.000 € summiert.

Die nicht umlagefähigen Betriebskosten, bestehend aus Instandhaltungskosten, Verwaltungskosten und dem Mietausfallwagnis, summieren sich auf rd. 3.870 €, sodass sich ein  jährlicher Reinertrag von rd. 23.600 € ergibt. 

Nettoanfangsrendite [%] = 23.130 x 100 / 732.00 = rd. 3,2 %

Wenn die Immobilie als Kapitalanlage gekauft und nach 10 Jahren von dem Eigentümer verkauft wird, muss die Preissteigerung der Immobilie mitberücksichtigt werden. In Zeiten von Niedrigzinsen verzeichneten die meisten Immobilienmärkte starke Wachstumsphasen. Mit der Anhebung des Leitzinses durch die EZB ab Juli 2022 können Immobilienpreise unter Druck geraten.

Welche Rolle Zinsen für Immobilien als Kapitalanlage spielen:

In der Regel werden auch kleinere Immobilien wie Eigentumswohnungen, Einfamilienhäuser oder kleinere Mehrfamilienhäuser nicht vollständig mit Eigenkapital erworben. Interessenten von Immobilien nehmen oft einen Kredit bei einer Bank auf, um die hohe Investitionssumme zu stemmen. Daher müssen in der Renditeberechnung auch die Kosten für den Kredit, also die Zinsen, berücksichtigt werden. Wenn Sie in Immobilien als Kapitalanlage investieren möchten, könnte die Beispielrechnung wie folgt ergänzt werden:

Wenn der Kaufpreis inklusive Erwerbsnebenkosten (rd. 732.000 €) zu 30 % aus Eigenkapital und 70 % aus Fremdkapital finanziert wird, muss ein Kredit von rd. 512.000 € aufgenommen werden. Bei einem Sollzins von 2,0 % und einer Tilgung von 1,0 % ergibt sich eine jährliche Belastung von rd. 15.380 € pro Jahr, wodurch der Jahresreinertrag auf rd. 7.750 € reduziert wird. Die Eigenkapitalrendite der steigt jeodch auf rd. 3,5 %.

Steigt in Folge einer restriktiven Geldpolitik der Leitzins der EZB, werden die Kunden die gestiegenen Zinsen an ihre Kunden weiter geben. Für die Kunden könnte ein Zins von 2,0 % nicht mehr möglich sein. Wird das Beispiel mit einem Sollzins von rd. 3,0 % bei gleichbleibender Tilgung (1,0 %) gerechnet , steigen die Kreditkosten auf rd. 20.500 € an, sodass der Reinertrag auf rd. 2.650 € zurückgeht. Die Eigenkapitalrendite fällt dann auf rd. 1,2 %.

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Zyklische Märkte: Die Geldanlage Immobilien in turbolenten Zeiten

Der Bau von Immobilien ist an zahlreiche Vorgaben und Gesetze geknüpft. Von der Bauplanung über die Erschließung bis hin zur Baugenehmigung und der Baufertigstellung vergehen in der Regel mehrere Jahre. Darum reagieren Wohnungsmärkte auf eine steigende Nachfrage entsprechend träge: Das Angebot kann kurzfristig nicht vergrößert werden, sodass die Preise für Wohnimmobilien steigen. Sinkt die Nachfrage nach Wohnungen an einem Standort, ist das Angebot aufgrund langer Nutzungsdauern von Wohnimmobilien dennoch weiterhin vorhanden, sodass die Preise für Wohnimmobilien sinken.

Bei Ihrer Geldanlage spielt der Kaufzeitpunkt daher eine entscheidende Rolle, weil Sie natürlich keinen zu hohen Preis für eine Immobilie zahlen möchten. Es kann sich lohnen, Immobilienmärkte und Immobilienwerte zu beobachten, bevor Sie in eine Immobilien-Kapitalanlage investieren.

Ist die Marktsituation der jüngeren Vergangenheit noch leicht zu beurteilen, so ist die zukünftige Lage an den Immobilienmärkten nicht absehbar.  Ob Werte von Immobilien zukünftig steigen, hängt von zahlreichen Faktoren ab, wie Zinsen für Immobilienfinanzierungen, Bevölkerungs- bzw. Haushaltsentwicklungen und Wohnwünsche der Menschen.

Wann lohnt sich der Kauf einer Immobilie als Kapitalanlage?

Wenn Sie in eine Immobilie investieren möchten, sollten Sie sich vorher fragen: Lohnen sich Immobilien als Kapitalanlage für mich? 

Diese Frage ist sicher nicht pauschal zu beantworten. Durch die individuellen Merkmale der Immobilien hinsichtlich ihrer Lage, ihrer Objekteigenschaften und ihrer Vermietungssituation muss jede Immobilie individuell betrachtet werden. Um eine möglichst hohe und sichere Rendite zu erzielen, sollten folgende Themen bei der Wahl einer Immobilien-Geldanlage beachtet werden:

  1. Lage: Eine Immobilie ist aufgrund der langen Lebensdauer sowie der hohen Transaktionskosten eine langfristige Investition. Je besser die Lage der Immobilie ist, desto höher ist die Nachfrage nach Wohnraum, was sich in der Miete und der Mietentwicklung widerspiegelt. Um Immobilien als Kapitalanlage zu nutzen, sollten Sie daher den Standort der Immobilie kennen, Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklungen berücksichtigen sowie kleinräumige Einflüsse auf die Immobilie erfassen. Nicht zuletzt aufgrund der Wertsteigerung ist ein attraktiver und wachsender Standort einer der wichtigsten Einflussfaktoren auf Ihre Immobilie als Kapitalanlage.
  2. Baujahr und Zustand: Je neuer und modernder eine Immobilie ist, desto höher ist ihr Wohnwert. Die höchsten Mieten werden in Neubauprojekten mit guten und modernen Ausstattungen erzielt, was Sie bei einer Investition nicht vernachlässigen sollten. Neben der Miethöhe ist das Alter und der Zustand einer der wichtigsten Indikatoren für die Höhe der Instandhaltungskosten, die einen beträchtlichen Teil des Mieterlöses verschlingen können. Bei Neubauten oder Immobilien, in die in jüngerer Vergangenheit viel Kapital investiert wurde, fallen weniger Instandhaltungen an als bei bereits abgenutzten Bestandsgebäuden.

Wie hoch die Rendite sein sollte, ist pauschal nicht zu beantworten. Die Nettoanfangsrendite sollte sich an Ihren Renditewünschen und Ihrer Risikobereitschaft orientieren. 

2023: Ist es noch sinnvoll, in Immobilien zu investieren?

Wie ist es mit Immobilien als Kapitalanlage aktuell? In den letzten 10 Jahren kannte der Immobilienmarkt nur eine Richtung: Steil nach oben. Immobilienwerte für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser stiegen kontinuierlich an. Befeuert wurde die Entwicklung auch von der expansiven Geldpolitik der EZB. Die Niedrigzinsen gaben Banken an ihre Kunden weiter, sodass Kredite zu günstigen Konditionen angeboten wurden. Dadurch stieg die Nachfrage nach Wohnungseigentum. Seit Juli 2022 verfolgt die Europäische Zentralbank einen restriktiveren Kurs, um der Inflation im Euro-Raum Herr zu werden. Bis Dezember 2022 hob sie den Hauptrefinanzierungszinssatz schrittweise auf 2,5 % an.

Aktuelle Zahlen zur Wertentwicklung können Indizes liefern: Diese belegen bereits einen Rückgang von Immobilienwerten in einigen Regionen. Wohnimmobilien sind dabei nicht so stark betroffen wie Gewerbeimmobilien, selbst genutzte Immobilien weniger stark als vermietete. Insgesamt sind weitere Wertkorrekturen im Laufe des Jahres nicht auszuschließen. 

Immobilienfinanzierungen und Baukredite werden dadurch teurer, weshalb bereits wenige Monate später eine sinkende Nachfrage im Kreditgeschäft beobachtet werden kann. 

Wenn Immobilienpreise sinken, klingt dies erst einmal problematisch. Doch Preisindizes zeigen aktuell nur einen geringen Wertverlust. 

Zudem sind die Phasen abnehmender Immobilienpreise kein Dauerzustand, sondern nur eine vorübergehende Korrektur. Bei Indizes ist außerdem zu beachten, dass diese die Entwicklung auf bestimmten Märkten wiedergeben sowie unzählige Immobilien in einer Zahl zusammenfassen. Immobilienwerte sinken in wachsenden Städten und guten Lagen deutlich geringer als in peripheren Lagen. Das hat hauptsächlich mit den Nachfragern zu tun: In guten Wohnlagen wollen in der Regel einkommenstarke Menschen leben, die auch in Zeiten konjunktureller Krisen über ausreichend Einkommen und Eigenkapital verfügen als Menschen mit weniger Eigenkapitalausstattung. 

Im Hinblick auf Immobilien als Kapitalanlage gilt aber: Jede Immobilie ist unterschiedlich. Für die Bewertung muss die Immobilie im Kontext des regionalen Markts betrachtet werden. Ein detaillierterer Blick auf die Wertverhältnisse loht sich also, wenn Sie eine Immobilie als Kapitalanlage kaufen möchten.

Kapitalanlage Immobilien: Vor- und Nachteile des "Betongolds"

Investitionen in Immobilien sind große Entscheidungen, die Sie vorher gut überdenken sollten. Immobilien als Kapitalanlage bringen diese Vor- und Nachteile mit sich:

Vorteile:

  • Mieteinnahmen: Aus vermieteten Immobilien können monatliche Mieterlöse generiert werden. Die erzielbare Rendite macht Immobilien als Kapitalanlage attraktiv. 
  • Wiederverwendbarkeit: Insbesondere in wachsenden Regionen und für moderne Mehrfamilienhäuser ist es in der Regel nicht schwer, neue Mieter zu finden. Außerdem kann eine Immobilie jederzeit selbst genutzt werden, um eigene Mietzahlungen einzusparen.
  • Lebensdauer: Immobilien werden über Jahrzehnte genutzt und vermietet. Wenn Sie heute in eine Immobilie als Geldanlage investieren, können Sie dadurch auch in Zukunft Mieteinnahmen erzielen.
  • Modernisierungspotenzial: Die erzielbaren Mieterträge sind insbesondere von der Lage, der Bausubstanz und der Ausstattung der Immobilie abhängig. Insbesondere die Bausubstanz und die technische Ausstattung können Sie über gezielte Investitionen verbessern, um Mieteinnahmen zu steigern.
  • Inflationsschutz: Während Ihr Geld durch steigende Preise an Kaufkraft verliert, gelten Immobilien als wertstabil. Das liegt insbesondere an der Wertentwicklung, die Immobilien in den letzten Jahrzehnten verzeichneten. In wachsenden Städten und prosperierenden Regionen ist ein weiteres Wachstum in den nächsten Jahren nicht auszuschließen.
  • Förderung: Der Staat fördert den Kauf von Immobilien mit der KfW, wenn es umweltfreundlich und energieeffizient ist.
  • Steuervorteile: Eine vermietete Immobilie generiert zwar Mieteinnahmen, die versteuert werden müssen. Die anfallenden Kosten können jedoch teilweise von der Steuer abgesetzt werden.

Nachteile:

  • Hohe Investitionssumme, hohe Kapitalbindung: Um eine Immobilie als Kapitalanlage in Betracht ziehen zu können, benötigen Sie, je nach Lage und Objektgröße, einige hunderttausend Euro. Der Großteil des Kapitals wird in der Regel durch einen Kredit von einer Bank bereitgestellt, für den Zinszahlungen anfallen.
  • Hohe Transaktionskosten: Zusätzlich zu dem Preis, den Sie für eine Immobilie zahlen, fallen weitere Kosten an. Die als Erwerbsnebenkosten bezeichneten Ausgaben setzen sich aus der Maklerprovision, Notarkosten sowie der Grunderwerbssteuer zusammen.
  • Unterhaltskosten: Eine Immobilie als Geldanlage zu besitzen, verursacht Kosten. Neben dem Verwaltungsaufwand sind insbesondere die Instandhaltungskosten nicht zu vernachlässigen. Diese sind nötig, um die Lebensdauer und somit die Marktfähigkeit der Immobilie zu sichern.
  • Zyklische Märkte: Immobilienmärkte können in Marktphasen unterteilt werden, je nachdem, wie hoch das Angebot und die Nachfrage zu einem Zeitpunkt sind. Den richtigen Zeitpunkt abzuwarten, um Immobilien als Kapitalanlage kaufen zu können, ist nicht einfach, für die Rendite und Wertentwicklung kann der Kaufzeitpunkt allerdings entscheidend sein.

Welche alternativen Kapitalanlagen gibt es?

In eine Immobilie zu investieren bedeutet in der Regel, dass Sie Eigentümer werden. Dadurch ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten für Sie. Es entstehen aber auch Pflichten, denen Sie nachkommen müssen: Für den Kauf fallen Steuern und Notarkosten an, im laufenden Betrieb werden Instandhaltungen erforderlich und Mietzahlungen und Nebenkostenabrechnungen müssen verwaltet werden. Immobilien zu besitzen, ist daher mit einem Zeitaufwand und Verantwortung verbunden. Außerdem bedeutet ein direktes Investment in Immobilien, dass Sie eine große Summe Ihres Kapitals in ein Objekt investieren, was das Risiko für Ihr Kapital erhöht.

Immobilieninvestments können Sie allerdings auch ohne Kauf von Immobilien tätigen. Wenn Sie als Geldanlage Immobilien nicht passend finden, haben Sie folgende Möglichkeiten:

  1. Aktien von Immobiliengesellschaften: Zahlreiche Immobiliengesellschaften sind an der Börse gelistet. Durch den Kauf der Aktien können Sie schon mit geringem Kapitaleinsatz indirekt in Immobilien investieren. Die großen Vorteile der Aktien sind die Risikostreuung und die Flexibilität. Sie sollten aber die Kosten für das Depot und steuerliche Aspekte im Auge behalten. Eine besondere Form der Immobilien-Aktien sind die sogenannten Real Estate Investment Trusts (kurz: REITs). 
  2. Offene Immobilienfonds: Wenn Sie nicht in eine Immobilie investieren wollen, bieten offene Immobilienfonds die Möglichkeit, schon mit geringem Kapitaleinsatz von dem breiten Anlagespekttrum des Fonds zu profitieren. Offene Immobilienfonds sind Investmentfonds, die hinsichtlich ihres Fondsvermögens und ihrer Laufzeit unbegrenzt sind. Sie bestehen aus mindestens 10 unterschiedlichen Kapitalanlageimmobilien und werden oft mit Beteiligungen an Immobiliengesellschaften vervollständigt.  Um Liquiditätsprobleme zu verhindern, dürfen Anteile nur unter Einhaltung einer Rückgabefrist von 12 Monaten nach einer Mindesthaltefrist von 24 Monaten zurückgeben werden.
  3. Geschlossene Immobilienfonds: Risikoreicher und spekulativer sind geschlossene Immobilienfonds. Diese bestehen in der Regel nur aus einer Immobilie und sind in ihrem Fonsvermögen limitiert. Geschlossene Immobilienfonds sammeln nur eine bestimmte Menge Kapital ein, um in ein Objekt zu investieren, bevor der Fonds geschlossen wird. Das bedeutet, dass Ihnen nur ein kleiner Zeitraum für die Investition bleibt und Sie nach dem Schließen des Fonds keine Möglichkeit mehr haben, die Anteile zurückzugeben. Eine Investition bedeutet daher, dass Sie sich bis zum Verkauf des Objekts an die Beteiligung binden müssen, was Ihre Optionen nach einem Investment stark einschränkt.

Häufig gestellte Fragen (FAQ):

Ist eine Immobilie eine Kapitalanlage?

Wieso werden Immobilien als Kapitalanlage genutzt? Kurzzeitige Schwankungen der Kapitalmärkte oder eine steigende Inflation beeinflussen den Wert einer Immobilie kaum. Daher gelten Immobilien als wertstabil und inflationsresistent. Durch die Vermietung einer Immobilie entstehen für Sie regelmäßige Einnahmen, sodass Sie Ihre Einkünfte steigern können. Die Rendite von Immobilien ist oft höher als bei klassischen Anlageformen wie beispielsweise Sparbüchern oder dem Tagesgeld. Außerdem können Sie die Immobilie auch selbst nutzen, um mietfrei zu wohnen. Darüber hinaus sind Immobilien langfristige Geldanlagen, die über viele Jahrzehnte genutzt werden können.

Welche Immobilien eignen sich als Kapitalanlage?

Tendenziell eignen sich alle Immobilientypen als Kapitalanlage. Sie sollten allerdings beachten, dass Gewerbeimmobilien in der Regel auf eine Nutzungsart beschränkt sind und dadurch weniger potenzielle Nutzer als Mieter in Frage kommen. Eigentumswohnungen, Einfamilienhäuser oder Mehrfamilienhäuser aufgrund der hohen Nachfrage oft einfacher zu vermieten, sodass sie weniger mietfreie Zeiten befürchten müssen.

Im Kontext der Kapitalanlage: Immobilien selbst nutzen oder vermieten?

Wenn Sie Immobilien als Kapitalanlage nutzen möchten, ist eine vermietete Immobilie meist der bessere Weg, weil die erzielten Mieteinnahmen eine höhere Rendite ermöglichen. Außerdem können Sie auf eine Wertsteigerung der Immobilie hoffen. Ihr Eigentum zu vermieten bietet außerdem den Vorteil, dass sie verschiedene Steuervorteile für sich nutzen können.

Von welchen Faktoren ist die Kapitalanlage Immobilien abhängig?

Immobilien werden von zahlreichen Faktoren beeinflusst, insbesondere von der Lage und dem baulichen Zustand. In guten und zentralen Wohnlagen ist die Nachfrage nach Wohnraum höher, sodass höhere Mieteinnahmen erzielt werden können. Der bauliche Zustand und das Ausstattungsniveau sind ebenfalls für die Miethöhe entscheidend, beide Faktoren beeinflussen allerdings auch die Höhe der nötigen Instandhaltung.

Wieso sollte ich den Wert meiner Kapitalanlage im Auge behalten?

Die Wertentwicklung einer Immobilie ist wichtig, um einen idealen Kauf- oder Verkaufszeitpunkt zu bestimmen. Wenn Immobilienpreise gerade tief sind, lohnt sich der Kauf von Immobilien mehr, weil Ihr Vermögen mit der Wertsteigerung der Immobilie wächst. Neben der Rendite, die Sie über Mieteinnahmen erzielen, können Sie über die Kapitalanlage Immobilien durch eine Wertsteigerung optimal nutzen.

Kapitalanlage Immobilien: Was sind die Vorteile des "Betongolds"?

Vorteile von Immobilien als Geldanlage sind die  regelmäßigen Mieteinnahmen, die Wiederverwendungsfähigkeit, das Mietsteigerungspotenzial und die Möglichkeit, Investitionen und Instandhaltungen steuerlich geltend zu machen. Daraus ergibt sich eine überdurchschnittliche Rendite und eine kontinuierliche Wertstabilität. Zudem können Immobilien selbst als Wohnraum genutzt werden. 

Kapitalanlage Immobilien: Was sind die Nachteile?

Um Immobilien als Kapitalanlage zu nutzen, müssen diese zunächst für viel Geld gekauft werden. Die hohe Investitionssumme ist bei direkten Immobilieninvestments oft die größte Hürde. Wenn Sie sich bei der Bank Geld leihen, schmälern die zusätzlichen Kreditkosten Ihre Rendite. Die Komplexität und Intrasparenz auf den Immobilienmärkten machen eine Werteinschätzung zudem sehr schwer, weshalb ein guter Kauf- oder Verkaufspreis nicht leicht zu ermitteln ist. Darüber hinaus ist eine Immobilie immer mit Verwaltungs- und Pflegeaufwand verbunden.